Glanz der Markgrafenzeit – Mythos Kaspar Hauser
Tauchen Sie ein in die facettenreiche Geschichte der Residenzstadt Ansbach. Auf mehr als 1.500 qm präsentieren sich die Sammlungen des Historischen Vereins für Mittelfranken und der Stadt Ansbach, ergänzt um Stiftungen und hochkarätige Leihgaben. Den Bereich für Sonderausstellungen erreichen Sie über den begehbaren Teil des historischen Wehrgangs, der beide Museumsgebäude verbindet.
Im Erdgeschoss illustriert die interessant gestaltete Kaspar-Hauser-Abteilung den ungelösten Fall des geheimnisvollen Findlings. Die beiden Obergeschosse erlauben anschauliche Ausflüge in die wechselvolle Zeit der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, die kostbare Schaustücke hinterlassen haben. Die Obergeschosse sind über eine historische Wendeltreppe oder barrierefrei per Aufzug erreichbar. Der Treppenturm bietet einen einzigartigen Blick über die historische Altstadt.
„Wilder“ Markgraf und „Weißes Gold“
Fast fünf Jahrhunderte war Ansbach eine Hohenzollernresidenz. Ab der Mitte des 15. Jahrhunderts baute eine fränkische Linie, die auch den Markgrafentitel führte, „Onoldsbach“ zur Residenz aus. Diese Epochen werden auf einem chronologischen Rundgang erfahrbar, der Gemälde der Hofmaler, Exponate zur Jagdleidenschaft der Markgrafen und Zeugnisse der Hofhandwerker präsentiert. Zu den herausragenden Stücken der Sammlung zählen die Erzeugnisse der Fayencenmanufaktur von 1709 und das „Weiße Gold“ der ab 1758 tätigen „Feinen Procellain Fabrique“. Moderne Inszenierungen zum Dreißigjährigen Krieg und zum Spanischen Erbfolgekrieg machen den Rundgang zum Erlebnis.
Fischsaurier, Gelehrte und Königs-Ulanen
Zu den Glanzstücken der naturkundlichen Sammlung zählt im zweiten Haus ein versteinerter Fischsaurier, gefolgt von Grabungsfunden der Vor- und Frühgeschichte bis zu Objekten der Römerzeit. An berühmte Ansbacher wie August Graf von Platen, Johann Peter Uz, den Kinderliederdichter Friedrich Güll oder den Bildhauer Ernst von Bandel erinnern die Schausammlungen des 19.Jahrhunderts. Bemerkenswert sind die Inszenierungen und Diaramen zum Reiterregiment der Ansbacher Königs-Ulanen.
Das Kind Europas
Bis heute hält die Faszination um die Herkunft und die Person eines berühmten Bewohners der Stadt Ansbach an: Kaspar Hauser. Zunächst tauchte er am Pfingstmontag 1828 in Nürnberg auf, nach Attentatsversuchen übersiedelte er 1831 nach Ansbach, wo sich Gerichtspräsident Anselm von Feuerbach um ihn kümmerte. Als dieser unter mysteriösen Umständen verstarb, war auch das „Kind von Europa“ in Gefahr.